Wie Sie die Beziehung erfolgreich neurotisieren
Wie Sie die Beziehung erfolgreich neurotisieren
Wir sind amüsiert, wenn wir „Erwachsene“ als solche bezeichnen, die ihre wesentlichen Beziehungen – zu anderen, zum Sex, zum Austausch, zu sich selbst, usw. – auf dem Modell aufbauen, das ihnen in ihrer verflixten Kindheit auferlegt wurde. Sie denken, dass Sie sich mit dem Problem des Tages befassen, und Sie erwischen sich dabei, immer noch derselbe Rotzbengel, dasselbe freche Kind zu sein. Frech, weil Sie gelernt haben, es zu genießen, sich über jegliche Autorität lustig zu machen; ohne zu begreifen, dass diese, wenn sie die richtige war, Ihnen die Möglichkeit zu einer interessanteren, diesmal Objekt - Beziehung öffnete, natürlich sobald Sie „erwachsen“ geworden wären.
Der moderne Ödipus verbringt seine Zeit heldenhaft damit, einem bereits toten Vater zu trotzen, und stellt sicher, dass dieser nackt und bereit ist kastriert zu werden, sobald er es geschafft hat, sein Grab auszulöschen. Halleluja. Aber was ehrlich gesagt urkomisch ist, ist die Produkte von Sigmund und Jacques-Marie in dem Umkleideraum zu sehen, wo sie ihre Klein Jungenhöschen hätten ablegen können, wütend an deren Rand bis zu den Knöcheln zerren, um glauben zu machen, dass ihr Sieg – die Bereinigung des Feldes des Anderen von jeglicher vorschreibenden Instanz – den Platz frei gemacht hat, den ihr Ego nun einnehmen kann, das natürlich gekommen ist, die Unzulänglichkeiten des Vorgängers (prédéssesseur) zu reparieren, was auf (prédateur) Raubtier, Schmarotzer reimt.
Seien wir froh, dass dies bei uns undenkbar ist, wo wir niemals sehen werden, wie Schüler, alarmiert durch das Alter desjenigen, dem sie als Meister gefolgt sein werden, damit beschäftigt sind, die Quartiere ihrer zukünftigen (Aus-)Nutzung zu zerlegen. Da sie von ihm, selbst Schüler von Siegmund und Jacques-Marie, gelernt haben werden, dass es keine andere Ausbeutung gibt als die der Sch…. – man nennt das sogar Kapitalismus – und dass die Zersetzung des letzteren nur die Sturmflut an Stelle der gewohnten Autorität hinterlässt. Ich muss das wohl schon vor 20 Jahren erzählt haben, in „Der Mann ohne Schwerkraft“ L’homme sans gravité, also der, der nicht mehr weiß, wie er sich drehen soll. In dem Fall geht er hinaus und Gott weiß, wo er ankommt – der Preis den es zu zahlen gilt, damit das wieder in Gang kommt.
Ch. Melman
24. Mai 2021
Traduction faite par Johanna Vennemann