Ein Hobby von Lacan
Ein Hobby von Lacan
Lacan, er war seltsam, er glaubte an das was er tat. Die Idee, dass die Unordnung in der Welt der Ordnung der Sprache geschuldet war, quälte ihn dermaßen, dass er es seinem Nächsten mitteilen wollte. So verbrachte er seine Tage und seine Nächte damit, die Durchschlagskraft dieser Entdeckung beizubehalten, verbrannte so seine Freundschaften, hin- und hergerissen zwischen der Leidenschaft und dem Hass der Übertragungen, die er hervorrief. Sylvia klagte ihn der Donquichotterie an, seine Geliebten reagierten eingeschüchtert, seine so sorgfältig gehätschelten Schüler zerrissen und verrieten ihn, von seinen Peers wurde er geächtet oder lächerlich gemacht, Jakobson, von dem er sich eine Überprüfung der Linguistik erhofft hatte, hielt ihn auf Distanz, von Levi-Strauss auf den Index gesetzt, weil er ihm den Selbstmord seines Lieblingsschülers nicht verzeihen konnte – als wäre Lacan der absolute Herr; kurz, man musste schon einen verflixten Charakter haben um durchzuhalten! Ein Heiliger, werden Sie sagen, außer dass in seinem Fall die Sache stimmlos und blind ist.
Ja, möchten Sie bösartig denken, aber all diese Schläge musste er doch genießen, er hat sie selbst gesucht. Das zweifellos nicht mehr, als es der gewöhnliche Masochismus des Psychoanalytikers mit sich bringt, als Vorwand PRETEXTE der dazu bestimmt ist ausgeräumt zu werden, um eine Wirklichkeit POSTEXTE zu werden. Und wenn sie das nicht wollen, machen Sie was anderes, Gartenarbeit oder Stricken, und stopfen sie sich dabei die Ohren zu.
Schöne Ferien!
Ch. Melman
26. Juni 2019
Traduction en allemand par Johanna Vennemann