In der aktuellen spannenden Debatte über die Euthanasie / Sterbehilfe ist ein neues Mittel aufgetaucht sie durchzuführen, so zum Lachen wie schmerzlos: vor Lachen sterben (ja doch, sich totlachen) (A.d.Ü Wortspiel mourire = Neologismus aus mourir, sterben und rire, lachen)
Die aktuelle Vermehrung derjenigen, die man Humoristen nennt, legt zweifelsohne von einer Wendung Zeugnis ab, die der Geist des Humors selbst genommen hat.
Ging es bisher darum, den unterdrückenden Charakter einer politischen, religiösen, intellektuellen ja sogar moralischen Macht zu erleichtern, ist heute das Ziel, sie zu zerstören. Und da die Forderung nach Transparenz von der N.E.P (Nouvelle Economie Psychique, Neue Psychische Ökonomie A.d.Ü) ernährt wird, ist jede Zensur, die, sei es auch nur aus historischen Gründen, weiterbesteht, gut, die bissige Komik derjenigen zu pflegen, die daraus einen Beruf, ja ein Geschäft machen. Dieses wäre also Gottestötung und gleich anschließend, um den einzigen noch erreichbaren Vertreter der sakralen Autorität zu fassen, Mord. Aber in der Sache, die aktuell im Mittelpunkt des politischen Klatsches steht – und der Ulk verwirrt ihre Wahrnehmung – ist man versucht, darin das Projekt einer gemeinsamen Front zwischen in Frankreich geborenen Nordafrikanern und jungen Leuten der extremen Rechten zu sehen, die vom Antizionismus genährt und tatsächlich dazu bestimmt ist, dazu bei zu tragen, die Nation zu zersetzen.
Kann man über alles lachen? Unser Innenminister kann sich zum Beispiel fragen, ob der spanische Bürgerkrieg mit Humor abgehandelt werden könnte: dies vor dem Schauspiel der Kämpfe, die zwischen Kommunisten, Sozialisten und Anarchisten stattfanden, während die Mauren des General Franco auf Madrid zumarschierten – aber es scheint, dass unser trister HUMAURTRISTE (Wortspiel zwischen HUMOURIST, Humorist und HUE – MAURE – TRISTE A.d.Ü.) so begabt ist, dass er es tun könnte. Ah! Verflixt! Da habe ich gerade, sicher auf seine Art, eine Grenze überschritten, die ich aber als unkorrekt bezeichne. Wenn man über alles lachen kann, muss man aber auch wissen, dass man sich bei Gelegenheit selbst eliminieren kann, das nennt sich Selbstmord. Einstweilen braucht es wohl noch einen Juden (unter denen, die übrig sind), um dafür zu sorgen, dass ein Blödmann sich keine Kugel in den Kopf schießt, auf die Gefahr hin zu akzeptieren definitiv ein Verlierer (loser engl. im Text A.d.Ü.) zu sein.
Charles Melman
(Übersetzung von Johanna Vennemann)